Besuchs­dienst

Im Marienkrankenhaus Kassel sind ehren­amt­liche Mitar­bei­te­rinnen des Besuchs­diensts für Sie da!

Neben der medizi­ni­schen und pflege­ri­schen Behandlung durch das haupt­amt­liche Personal brauchen viele Patienten – vor allem allein­ste­hende, ortsfremde und ältere – persön­liche Zuwendung oder Gesprächs­partner, die Zeit haben zum Zuhören. Auch gibt es manche Wünsche, die Patienten und ältere Menschen gern erfüllt hätten, mit denen sie aber die Fachkräfte nicht belasten möchten.

Die Damen des Besuchs­dienst sehen ihre Aufgabe darin, durch mitmensch­liche Nähe und Aufmerk­samkeit für die Sorgen und Nöte kranker und älterer Menschen auf deren ganz persön­liche Bedürf­nisse einzu­gehen und damit zu ihrem Wohlbe­finden beizu­tragen. Wegen der grünen Kittel, die die Mitar­bei­tenden in den meisten Einrich­tungen tragen, werden sie oftmals auch “Grüne Damen” genannt.

Kranksein und Gesundsein: beides gehört zum Leben. Dennoch erfahren Menschen ihr Kranksein als etwas, das sie aus dem normalen Leben ausschließt. In beson­derer Weise gilt dies für einen Aufenthalt im Krankenhaus. Die verän­derte Umgebung und Lebens­weise, die Distanz zur Familie und die fehlenden Kontakte in Beruf und Alltag kommen zur Krankheit hinzu und müssen bewältigt werden. Die Welt draußen geht weiter, die Patienten aber sind häufig an das Bett gebunden und haben sich in den verän­derten Lebens­rhythmus im Krankenhaus einzufügen.

Besucher können eine Brücke schlagen zwischen Patienten und den ihnen vertrauten Bereichen des täglichen Lebens. Doch wie ergeht es ihnen zwischen den Besuchen oder wenn überhaupt niemand zu ihnen kommt?

Kranksein bedeutet, nicht mehr leistungs­fähig zu sein, nicht mehr der Norm der Leistungs­ge­sell­schaft zu entsprechen. Die Frage nach dem Sinn der Krankheit stellt sich und der Gedanke an den Tod kann nicht mehr verdrängt werden, wenn es sich um eine schwere Erkrankung handelt. Auch die alltäg­lichen Sorgen, Fragen und Probleme bedrängen die Patienten.

Zum Gesund­werden ist es wichtig, dass die Behandlung nicht nur medizi­nisch-pflege­risch ausge­richtet ist, sondern dass sie auch die persön­liche, familiäre und soziale Situation mit einbe­zieht. Diese Überzeugung teilen alle im Krankenhaus tätigen Fachkräfte. Die großen Kliniken sind oft für neu ankom­mende Patienten unüber­sichtlich und verwirrend. Die weitge­hende Spezia­li­sierung bedingt ferner, dass der einzelne Mensch von vielen sich abwech­selnden Fachkräften betreut wird. Das kann Unsicher­heiten und Ängste auslösen, weil für die Kranken die unter­schied­lichen Zustän­dig­keiten und die Bedeutung der verschie­denen Thera­pie­me­thoden undurch­schaubar sind. Gesetz­gebung und finan­zielle Auflagen der Kosten­träger zwingen das Krankenhaus zur Ratio­na­li­sierung, sodass es dem Personal zunehmend erschwert wird, sich neben der notwen­digen medizi­ni­schen und pflege­ri­schen Behandlung auch um die persön­lichen Bedürf­nisse der Patienten zu kümmern.

Aus all diesen Gründen werden an vielen Stellen in den Kranken­häusern Menschen gebraucht, die Zeit haben, die zuhören können, die offen sind für die Nöte der Patienten.

Weiterhin kümmern sie sich auch um die Bibliothek und Austeilung der Bücher.