Marienkrankenhaus Kassel gGmbH erlässt Besuchsverbot und erweitert Intensiv- und Isolationsstation
- Maßnahmen zur Eindämmung der Ansteckung mit dem Covid 19-Virus in der Marienkrankenhaus Kassel gGmbH
- Vorbereitungen auf Behandlung an mit Covid-19 infizierten Patienten
Kassel, 20. März 2020: Aufgrund der aktuellen Covid-19-Situation hat die Marienkrankenhaus Kassel gGmbH am gestrigen Tag an den beiden Standorten Marienkrankenhaus Kassel und St. Elisabeth-Krankenhaus Volkmarsen ein erweitertes Besuchsverbot ausgesprochen. „Diese notwendige Maßnahme dient dem Schutz unserer Patienten und unseres Personals“, sagt Pflegedienstdirektor Peter Wieddekind. „Dort, wo von Seite der Ärzte und Pflege ein Besuch zwingend erforderlich ist, ist dies weiterhin gestattet. Hier sind insbesondere Ausnahmen bei Palliativpatienten möglich.“
Der Ablauf sieht wie folgt aus:
- Die seitlichen Eingänge sind ab sofort gesperrt, damit das Krankenhauspersonal einen Überblick hat, wer ins Haus kommt.
- Die Besucher melden sich an der Anmeldung der ZNA, das Personal dort informiert die Station.
- Die Ärzte und Pflege der Station entscheiden über den Besuch.
- Patienten der Praxen werden auf direktem Weg dorthin geschickt.
Auf das Vorlegen eines Personalausweises wird zum jetzigen Zeitpunkt verzichtet. Selbstverständlich können notwendige Dinge, welche die Patienten benötigen, von Angehörigen kurz abgeben werden. Patienten werden über die getroffenen Maßnahmen informiert. Zudem erfolgt eine notwendige engmaschige telefonische Absprache bezüglich dieser Maßnahmen mit den Angehörigen. „Uns sind die Einschränkungen sehr bewusst. Diese stellen unsere Patienten vor große Herausforderungen. Wir hoffen sehr, dass die Angehörigen und Patienten diese Maßnahme verstehen und bedanken uns für deren Verständnis“, betont Wieddekind.
Erweiterung der Intensiv- und Isolationsstationen
Derzeit werden die Kapazitäten der intensivmedizinischen Versorgung und der Isolationsmöglichkeiten massiv erweitert. Neben der bestehenden Isolationsstation steht dann eine weitere Station mit zusätzlicher Intensivkapazität zur Verfügung.
„Die Personelle Ausstattung mit Pflegefachkräften ist dank der seit Jahren sehr vorausschauenden Personalpolitik als gut zu bezeichnen“, so Wieddekind. „Durch den fast 100-prozentigen Fachkräfteanteil und einen sehr hohen Anteil an Intensiv- und Anästhesiepflegepersonal an beiden Standorten, sind wir gut vorbereitet.“ Ob die bestehenden Ressourcen im Ernstfall ausreichen wird, kann derzeit nicht beantwortet werden. „Daher gilt für uns als höchste Maßnahme der Schutz unseres Personals.“
Wieddekind äußert sich kritisch gegenüber der Politik: „Die seit Jahrzehnten bestehende Diskussion, dass wir in Deutschland zu viele Krankenhäuser haben, muss nun endlich ein Ende haben. Wer würde jetzt noch der Bertelsmanns-Studie Glauben schenken, dass 600 Krankenhäuser in Deutschland ausreichend sind, oder dass wir zu viele Intensivbetten haben? Warten wir ab, welche Entscheidungen die Politik nach der Krise treffen wird. Ein besonderer Dank gilt natürlich unserem professionellen Personal, welches sich sehr ruhig und besonnen auf alle eventuellen Szenarien vorbereitet.“