Am 12. Oktober 2024 ist Sr. Maria Thoma (Berta Hedwig Gnau), langjährige Schwester der Krankenhausseelsorge und Konventsoberin im Marienkrankenhaus Kassel, verstorben. Die Barmherzige Schwester vom heiligen Vinzenz von Paul aus dem Mutterhaus in Fulda wurde 92 Jahre alt.
Schwester Maria Thoma wurde am 11. November 1931 in Niederklein im Kreis Marburg, geboren. Sie wuchs als jüngstes Kind von insgesamt fünf Geschwistern in einer gläubigen Familie auf.
Nach dem Besuch der Volksschule im Jahr 1946 begann sie eine Ausbildung zur Schneiderin bei Bekannten in Essen. Allerdings kehrte sie auf Grund der mangelnden Wohn- und Ernährungssituation in den Nachkriegsjahren nach fünf Monaten zu ihren Eltern zurück. Hier entschloss sie sich, im Kindergarten der Barmherzigen Schwestern in Niederklein zu arbeiten, was sie mit viel Freude bis 1950 tat. Während dieser Zeit nahm sie auch an Exerzitien teil und in ihr reifte der Entschluss, Vinzentinerin zu werden.
Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul
So trat sie 1951 in die Gemeinschaft der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul ein und legte 1953 ihre Erste Profess und 1959 ihre Profess auf Lebenszeit ab. Nach dem Noviziat wurde Sr. Maria Thoma zunächst für dreieinhalb Jahre in das damalige Kinderheim St. Josef nach Hünfeld gesandt. Im Anschluss absolvierte sie in Oberursel die Ausbildung zur Erzieherin/Hortnerin und übernahm danach die Leitung des Kindergartens in Frankfurt-Eschersheim. Von 1972 an hatte sie hier das Amt der Hausoberin im Schwesternhaus bis zur Auflösung der Filiale im Jahr 1986 inne. Sie gewann durch ihre liebevolle, zugewandte und frohe Art die Herzen der Kinder und deren Eltern. Dabei war die menschliche und religiöse Bildung und Erziehung ein wesentlicher Bestandteil ihres Handelns.
25 Jahre Krankenhausseelsorgerin im Marienkrankenhaus Kassel
Befähigt durch die Ausbildung und ein Praktikum in der Krankenhauspastoral, übernahm Sr. Maria Thoma 1986 die Krankenhausseelsorge im Marienkrankenhaus in Kassel, wo sie von 2008 bis 2012 Konventsoberin war. Hier wirkte sie segensreich in der Begleitung von Kranken und Sterbenden. Sie erwies sich für viele Menschen als kompetente spirituelle Gesprächspartnerin. Dabei orientierte sie sich jeweils an der individuellen Situation der Kranken.
Erholungsheim “Sonnenhof” in Kassel
Auf Bitte der Ordensleitung war Sr. Maria Thoma bereit, zusammen mit einer Mitschwester die Sorge und Betreuung für Gäste im Erholungshaus „Sonnenhof“ in Kassel zu übernehmen. Bis zur Schließung dieser Niederlassung des Ordens im Jahr 2020 umsorgte sie liebevoll die Gäste. Hier spürte man ebenso ihre Offenheit und ihre Leidenschaft für die Menschen mit verschiedensten Lebensentwürfen. Dadurch war sie eine beliebte und verständnisvolle Gesprächspartnerin.
Nach Auflösung des Schwesternkonventes „Sonnenhof“ in Kassel verbrachte Sr. Maria Thoma ihren Ruhestand in unserem Schwesternaltenheim Theresienheim, wo sie noch diverse kleine Dienste übernahm. In ihrer schweren Erkrankung hatte sie den Psalmvers 31,6 verinnerlicht und überließ sich dem Willen Gottes, den sie in der Profess angenommen hat. Ihre frohe, positive Einstellung, ihre Zufriedenheit sowie ihre Dankbarkeit waren bis zum Ende ihres irdischen Lebens spürbar.
Wir danken Sr. Maria Thoma für ihr Lebens- und Glaubenszeugnis als Vinzentinerin und bitten den Herrn, dass er ihr Leben bei Gott vollendet.
Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul, Mutterhaus Fulda sowie das Team des Marienkrankenhauses Kassel