Zentrum für Heimbeatmung

Zentrum für Heimbeatmung

Liebe Patientin, Lieber Patient,

die Heimbe­atmung stellt eine wichtige Thera­pie­option für Patienten mit chroni­scher Luftnot dar. Die meisten Patien­tinnen und Patienten, die zur Einleitung einer Heimbe­atmung zu uns kommen, haben bereits eine lange bekannte Erkrankung der Lungen, des Herzens, der Muskeln oder der Nerven, die sich trotz optimaler medizi­ni­scher Behandlung weiter verschlechtert hat. Mit der Heimbe­atmung kann bei diesen Patienten die Atemmus­ku­latur unter­stützt werden. Die nächt­liche Beatmung im Schlaf soll helfen, die eigene Musku­latur auszu­ruhen, um tagsüber ausrei­chend Luft zu haben, damit die gewöhn­lichen Dinge des täglichen Lebens trotz schwerer Erkrankung weiterhin erledigt werden können.

Das Marienkrankenhaus Kassel gehört bereits seit Jahrzehnten auf dem Gebiet der nicht­in­va­siven Beatmung zur Gruppe der renom­mierten Kranken­häuser in Deutschland. Nicht zuletzt waren wir Gastgeber des letzten großen deutsch­land­weiten Kongresses der Deutschen Inter­dis­zi­pli­nären Gesell­schaft für Außer­kli­nische Beatmung. Hier treffen sich jährlich Experten aus allen medizi­ni­schen Bereichen die für eine profes­sio­nelle Beatmungs­the­rapie relevant sind.

Sie sehen, bei uns sind Sie in den besten Händen!

Ihr
Priv.-Doz. Dr. med. Andreas Bastian
Chefarzt Klinik für Pneumo­logie und Infektiologie
Leiter Zentrum für Heimbeatmung
Marienkrankenhaus Kassel
Facharzt für Innere Medizin, Pneumo­logie, Infek­tio­logie und Intensivmedizin

Weiter­füh­rende Informationen:

Wir behandeln Patien­tinnen und Patienten, deren Atempumpe überlastet ist sowie Patienten, deren Atemmus­kel­kraft nicht ausreicht, die notwendige Atemarbeit zur Bewäl­tigung des täglichen Lebens zu leisten.

Krank­heiten, die zu dieser Atemmus­kel­schwäche führen sind sehr verschieden. Hierzu gehören:

  • pneumo­lo­gische Erkrankungen
  • Herzer­kran­kungen
  • neuro­mus­kuläre Erkrankungen
  • gastro­in­testinale Erkrankungen
  • renale Erkran­kungen: Die sind Krank­heiten, bei denen entweder eine reale Schwäche der Musku­latur vorliegt, aber auch Krank­heiten, bei denen die Inner­vierung der Musku­latur nicht richtig funktioniert.
  • Krank­heiten, bei denen die Muskel­kraft zwar noch gut erhalten ist, aber eine Krankheit der Lunge dazu führt, dass mehr Muskel­kraft erfor­derlich ist, als auch eine gute Musku­latur aufbringen kann.

Krank­heiten, bei denen eine reale Schwäche der Musku­latur auftritt:

  • ALS
  • M. Duchenne
  • spinale Muskel­atrophie

Krank­heiten, bei denen die Inner­vierung der Musku­latur nicht richtig funktioniert:

  • N. phrenicus Parese
  • Myasthenia gravis
  • ALS

Krank­heiten der Lunge, die dazu führen, dass mehr Muskel­kraft erfor­derlich ist als aufge­bracht werden kann:

  • COPD
  • Lungen­fi­brose
  • Adipo­sitas / Hypoventilation

Thera­peu­tische Optionen:

  • Sauer­stoffgabe
  • nicht­in­vasive Beatmung: NIV
  • medika­mentöse Therapien
  • HighFlow­the­rapie

All diese Maßnahmen werden auf unserer Heimbe­atmungs­station einge­leitet. Die effek­tivste Maßnahme ist eine nicht invasive Beatmungs­the­rapie, kurz: NIV. Sie kann die Atemmus­ku­latur vollständig entlasten.

Die NIV-Therapie wird einge­setzt, wenn die eigene Muskel­kraft des Patienten nicht ausreicht – dies können wir neben der Belas­tungs­luftnot des Patienten auch an Blutgas­werken und an Lungen­funk­ti­ons­pa­ra­metern sowie in der Zwerch­fell­so­no­grafie erkennen. Die HighFlow­the­rapie setzen wir in erster Linie bei Patienten ein, deren Sauer­stoff­ver­sorgung nicht zufrie­den­stellend ist.