Heute ist Darm-Tag: Vorsorge rettet Leben

Rund 61.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Darmkrebs. Damit zählt Darmkrebs zu den häufigsten Krebs­er­krankung in Deutschland. Dabei ist die Vorsorge denkbar einfach und kann Leben retten. Denn früh genug erkannt, ist Darmkrebs oft heilbar. 

„Es gibt einen klaren Zusam­menhang zwischen der frühen Erkennung von Darmkrebs und der Prognose für eine Heilung“, sagt der Chefarzt der Klinik für Gastro­en­te­ro­logie und Hepato­logie im Marienkrankenhaus Kassel, Dr. med. Gero Moog. „Daher ist die regel­mäßige Vorsorge und möglichst frühe Abklärung unklarer Befunde von größter Wichtigkeit und kann lebens­rettend sein.“ Zu raten ist eine regel­mäßige Vorsorge alle fünf Jahre ab einem Alter von 50.


Dr. med. Gero Moog, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie im Marienkrankenhaus Kassel
Dr. med. Gero Moog, Chefarzt der Klinik für Gastro­en­te­ro­logie und Hepato­logie im Marienkrankenhaus Kassel

„Das tückische am Darmkrebs ist, dass er lange Zeit schmerz- und symptomfrei verlaufen kann und oft erst dann bemerkt wird, wenn es zu funktio­nellen Störungen, Blutungen im Darm oder dem Befall anderer Organe durch Tochter­ge­schwulste kommt“, sagt Dr. Moog. „Das verschlechtert die Prognose auf Heilung deutlich.“ Eine zuver­lässige Diagnostik der meist gutar­tigen Vorstufen im Darm sei nur durch die endosko­pische Unter­su­chung der Darmspie­gelung möglich, so der Experte. Aber auch Ultra­schall und Compu­ter­to­mo­grafie kommen zum Einsatz. „Der Vorteil dieser meist ambulanten endosko­pi­schen Vorsor­ge­un­ter­su­chung ist, dass diese Vorstufen bereits während der Unter­su­chung entfernt werden können.“ Darmkrebs entsteht bei den meisten Patienten aus Drüsen­zellen der Schleimhaut, die das Darminnere auskleidet. Mehr als 95 von 100 Tumoren entwi­ckeln sich im End- oder im Mastdarm, nur sehr selten dagegen im Dünndarm. „Die hinteren Darmab­schnitte sind endosko­pisch sehr gut zu unter­suchen, so dass eine Vorsorge-Unter­su­chung in der Regel unpro­ble­ma­tisch verläuft“, macht der Darmex­perte deutlich. 

Durch­ge­führt werden die meisten Eingriffe zur opera­tiven Therapie des Darmkrebses im Abschnitt zwischen Blinddarm und Schließ­muskel. Zum Einsatz kommen dabei, wann immer möglich, hochmo­derne minimal­in­vasive Verfahren, auf die die Klinik spezia­li­siert ist. „Dies ist schonend für die Patienten und wirkt sich auch positiv auf eine kurze Verweil­dauer im Krankenhaus aus.“, führt der Gastro­en­te­rologe aus. Besonders wichtig ist es, während des Eingriffs befallene Lymph­knoten zu identi­fi­zieren und zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung des Krebses zu verhindern. „Hier ist viel Erfahrung eines geübten Opera­teurs nötig.“ Welches OP-Verfahren letzt­endlich geeignet ist, muss aber jeweils indivi­duell entschieden werden und hängt auch vom Stadium der Erkrankung ab. „Treten Notfall­si­tuation wie beispiels­weise Darmver­schluss, starke Blutungen oder Durch­brüche der Darmwand auf, kann auch eine offene OP unter Notfall­be­din­gungen erfor­derlich sein“, so Dr. Moog und appel­liert abschließend: „Damit es aber erst gar nicht so weit kommt, ist die regel­mäßige Vorsor­ge­un­ter­su­chung unerlässlich und kann Leben retten!“ 

Mehr Infos unter: Klinik für Gastroenterologie