13. Oktober: Welt-Thrombose-Tag

Welt-Thrombose-Tag: Dr. Markus Schäfer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Angio­logie und Diabe­to­logie im Marienkrankenhaus Kassel informiert.


Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose stockt das Blut in einer Vene. Meist befällt sie das Bein. Es entstehen Schmerzen, das Bein wird bläulich und dick. Der erste Schritt ist meist, mit dem Blutgefäß-Ultra­schall die Venen zu unter­suchen. Dies ist eine ungefähr­liche Unter­su­chung, mit der man zuver­lässig eine Thrombose nachweisen oder ausschließen kann. Eine Beinve­nen­thrombose ist eine häufige Erkrankung, die in einer Lungen­em­bolie enden kann. Diese entsteht, wenn das Blutge­rinnsel in die Lunge schießt und dort ein Blutgefäß verstopft. Der Patient bekommt dann u. a. schlecht Luft, weil das Blut nicht mehr ausrei­chend mit Sauer­stoff angerei­chert wird.


Wie behandeln Sie eine Thrombose?

Ist die Diagnose einer Thrombose oder einer Lungen­em­bolie gestellt, behandeln wir mit gerin­nungs­hem­menden Arznei­mitteln. Hierbei gibt es moderne Gerin­nungs­hemmer und die Therapie einer Thrombose kann gut und sicher ambulant erfolgen, wenn die Voraus­set­zungen erfüllt sind. Die Thera­pie­dauer ist nicht bei jedem gleich und wird indivi­duell anhand bestimmter Kriterien festgelegt. Am betrof­fenen Bein wird ein entstau­ender Kompres­si­ons­verband angelegt, der als rasch beschwer­de­lin­dernd empfunden wird. Ist das Bein abgeschwollen, bekommt der Patient einen Kompres­si­ons­strumpf. Besteht hingegen eine Lungen­em­bolie ist ein Klinik­auf­enthalt nötig.

Welche Ursachen gibt es für eine Thrombose? 

Eine Thrombose kann drei Ursachen haben: Entweder ist das Blut zu dick, das Blutgefäß ist geschädigt oder das Blut fließt zu langsam. Dann kann sich ein Blutpfropf bilden. An sich ist die Blutge­rinnung auch etwas Gutes, denn sonst würden wir verbluten, wenn wir uns verletzen. Eine Thrombose ist aller­dings eine krank­hafte Blutge­rinnung. Sie kann durch eine Flugreise oder eine Operation ausgelöst werden. Andere Faktoren, die das Risiko auf eine Thrombose steigern, sind die Anti-Baby-Pille, Überge­wicht oder eine genetische Veran­lagung. Bei älteren Patienten muss man auch ein eine zugrun­de­lie­gende oder bisher nicht bekannte Tumor­er­krankung denken. Häufig findet man aller­dings auch keine Ursache für die Thrombose.

 
Dr. Markus Schäfer, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, Angio­logie und Diabe­to­logie im Marienkrankenhaus Kassel