Die häufigsten Erkrankung im Bereich der peripheren Nerven sind Kompressionssyndrome (z. B. Karpaltunnelsyndrom am Handgelenk und Kubitaltunnelsyndrom am Ellenbogen). Wenn die Diagnose korrekt gestellt wird und die langfristig häufig notwendige operative Versorgung sachgemäß durchgeführt wird, ist die Behandlung der Kompressionssyndrome regelhaft sehr dankbar und für die Patienten äußerst zufriedenstellend.
Das Karpaltunnelsyndrom (KTS) ist die häufigste Erkrankung im Bereich der peripheren Nerven. Durch einen knöchern verengten Karpalkanal kommt es zur Kompression des N. medianus. In Deutschland leiden 8-10 Prozent der Erwachsenen im mittleren bis höheren Lebensalter an einem KTS, wobei Frauen deutlich häufiger betroffen sind als Männer. Während regelhaft beide Hände betroffen sind, überwiegt die Symptomatik normalerweise an der dominanten Hand (beim Rechtshänder also rechts). Typisches Symptom sind v.a. nächtliche Gefühlsstörungen der Hände („Mir schlafen nachts die Hände ein.“). Mit Fortschreiten der Erkrankung kommt es immer häufiger auch tagsüber zu den Missempfindungen (z. B. beim Zeitunglesen, Fahrradfahren, telefonieren etc.). Während anfangs Ausschütteln der betroffenen Hand oder kaltes Wasser eine gute Linderung verschaffen, kommt es im weiteren Verlauf zu dauerhaften Gefühlsstörungen der Finger 1-4. Es resultiert eine Einschränkung bei feinmotorischen Tätigkeiten (z. B. knöpfen von Hemden etc.) Durch die Erhebung der Krankengeschichte und eine Untersuchung mit Provokationstest kann die Diagnose regelhaft sicher gestellt werden. Bei uns zählt eine ergänzende elektrophysiologische Untersuchung zum Standard, um die Diagnose zu bestätigen.
Die konservative Behandlung mit Schienen zur Entlastung des Handgelenk, welche nachts getragen werden sollten, führen im Anfangsstadium häufig zu einer Verbesserung, da die Schwellung der Beugesehen reduziert wird und der Nerv wieder mehr Platz hat. Spätestens aber, wenn dauerhafte Beschwerden bestehen, sollte der operative Eingriff erwogen werden. Durch Spaltung eines Bandes (Retinaculum flexorum) wird die Enge aufgelöst, der Nerv bekommt wieder ausreichend Platz und die Symptome bessern sich nahezu vollständig. In unserer Praxis wird der Eingriff ambulant in Lokalanästhesie durchgeführt.
Loge de Guyon Syndrom
(führt wie das Kubitaltunnelsyndrom zur Krallenhand)
Supinatorlogensyndrom
(Druckschädigung des Speichennerven (N. radialis) kurz unterhalb des Ellbogens. Es führt häufig zu einer Fallhand mit Schwächung der Greiffunktion.)
Meralgia paraesthetica
(Kompression eines Hautnervs am Leistenband mit starken Schmerzen, Brennen, Kribbeln und Taubheit am seitlichen Oberschenkel)
Tarsaltunnelsyndrom
(Kompression des N. tibialis im Bereich des Sprunggelenks)
Morton-Neuralgie
(Kompression des N. tibialis zwischen den Köpfchen der Mittelfußknochen)
Peronaeunsschädigung
(schmerzlose Fußheberschwäche durch Druckschaden des N. peronaeus unterhalb des seitlichen Kniegelenks
Ausführliche Informationen zur Behandlung dieser selteneren Kompressionssyndrome erläutern wir Ihnen gern im persönlichen Gespräch, wofür wir gerne zur Verfügung stehen.