Deutscher BGM-Förder­preis 2023: Marienkrankenhaus Kassel belegt zweiten Platz

Deutscher BGM-Förder­preis 2023: Genera­tio­nen­wechsel in der Arbeitswelt – wie kann er gesund­heits­ge­recht gelingen?

Marienkrankenhaus Kassel belegt den mit 20.000 Euro dotierten zweiten Platz mit dem Projekt „Gesunde Prozesse gestalten – Arbeit macht Spaß oder krank“


Preis­ver­leihung v.l.n.r.: DAK-Vorstands­mit­glied Dr. Ute Wiedemann, Heike Noll (Abtei­lungs­leitung Stati­ons­se­kre­tariat) und Pflege­di­rektor Peter Wieddekind vom Marienkrankenhaus Kassel Foto: DAK

Im Rahmen des Kongresses „Betrieb­liches Gesund­heits­Ma­nagement“ in Düsseldorf wurde am 26. September 2023 der BGM-Förder­preis 2023 verliehen. Thema war: „Genera­tio­nen­wechsel in der Arbeitswelt – wie kann er gesund­heits­ge­recht gelingen?” Die Marienkrankenhaus Kassel gGmbH überzeugte mit ihrem Projekt „Gesunde Prozesse gestalten – Arbeit macht Spaß oder krank“. Das Projekt speist eine Software mit Verfahren und Techniken, die sich im Klinik­alltag bewährt haben. Sie wurde vom Institut für Workflow-Management im Gesund­heits­wesen (IWiG) entwi­ckelt und berechnet ein standar­di­siertes Vorgehen, das allen Mitar­bei­tenden auf einer digitalen Plattform präsen­tiert wird. Insbe­sondere alle, die neu ins Team einsteigen, können sich führen lassen und erhalten Handlungs­muster mit klaren Leitlinien für bestimmte Aufgaben. Darüber hinaus dokumen­tiert und archi­viert die Software wertvolle Projekt­er­fah­rungen, damit diese nicht mit dem Ausscheiden bestimmter Fachleute verloren gehen. Statt­dessen können sie auch von neuen Mitar­bei­te­rinnen und Mitar­beitern nutzen und weiterentwickeln.

Dies ermög­licht eine schnellere Einar­beitung neuer Kolle­ginnen und Kollegen sowie eine reibungslose Gestaltung der Übergänge bei Verän­de­rungen im Team. Das Krankenhaus erhält einen Sachpreis im Wert von 20.000 Euro zur weiteren Umsetzung des Projektes. Dieser wurde bei der Preis­ver­leihung von Heike Noll (Abtei­lungs­leitung Stati­ons­se­kre­tariat) und Pflege­di­rektor Peter Wieddekind vom Marienkrankenhaus Kassel entgegengenommen.

Bessere Prozess­ab­läufe für mehr Motivation

Die Software soll maßgeblich dabei unter­stützen, das Wissen und Know-how von ausschei­denden Kolle­ginnen und Kollegen für nachfol­gende Genera­tionen zu sichern. „Für neue Mitar­bei­tende wird es so leichter, sich im Team zu integrieren, und sich schneller in Prozesse einzu­finden. Das ist auch wichtig, um Lücken im Perso­nal­be­stand effizi­enter schließen zu können“, sagt Michael Schmidt, Geschäfts­führer der Marienkrankenhaus Kassel gGmbH.

„Darüber hinaus wird Verän­derung, die Mitar­bei­tende aktiv beein­flussen können, viel trans­pa­renter. Welches Vorgehen hat sich in der Praxis als sinnvoll und funktionell erwiesen? Die konkrete Erfahrung unserer Klinik­mit­ar­bei­te­rinnen und -mitar­beiter fließt in die Software ein und bildet die Grundlage für standar­di­sierte Vorgehen. So können wir Prozesse zum Wohle unserer Patien­tinnen und Patienten konti­nu­ierlich verbessern“ Eine verbes­serte Prozes­seva­luation und -anpassung soll dazu beitragen, motivie­rende Rahmen­be­din­gungen für Mitar­bei­tende zu schaffen.

„Gemeinsam mit Prof. Michael Greiling vom IWiG Institut Europäische Fachhoch­schule werden wir dieses Projekt durch­führen“, ergänzt Peter Wieddekind, Pflege­di­rektor Marienkrankenhaus Kassel. Der Förder­preis von 20.000 Euro ist für dieses Projekt zweckgebunden.

BGM-Förder­preis 2023 – darum geht’s

Bereits im achten Jahr haben die DAK-Gesundheit und die Kommu­ni­ka­ti­ons­be­ratung MCC den Deutschen BGM-Förder­preis 2023 ausge­schrieben. Der Preis würdigt Unter­nehmen, Organi­sa­tionen und Einrich­tungen, die sich kreativ und nachhaltig für das Betrieb­liche Gesund­heits­ma­nagement (BGM) einsetzen. Zudem unter­stützt der Förder­preis die Gewinner dabei, ihre innova­tiven Ideen umzusetzen. Der Wettbewerb ist mit insgesamt 60.000 Euro in Form von Sachleis­tungen dotiert.

Projekte für den BGM-Förder­preis 2023 konnten Unter­nehmen, Organi­sa­tionen oder lokale Netzwerke einreichen, die eigene neue Ideen für das Gesund­heits­ma­nagement im betrieb­lichen Umfeld umsetzen wollen. Der Förder­preis trägt dabei den gesetz­lichen Regelungen zur Prävention Rechnung. Eine unabhängige Experten-Jury mit Vertre­te­rinnen und Vertretern aus Politik, Wissen­schaft und Wirtschaft entschied über die Gewinner-Unternehmen.

So wurde bewertet

Nach diesen Kriterien wurden die Projekt­ideen durch eine unabhängige Jury bewertet:

 Innova­ti­onsgrad (max. 50 Punkte)

  • Was ist das Besondere an Ihrer Idee?
  • Wie wird das Schwer­punkt­thema „Genera­tio­nen­wechsel in der Arbeitswelt – wie kann er gesund­heits­ge­recht gelingen?“ beleuchtet?

Prozess­ori­en­tierung (max. 20 Punkte)

  • Wie sieht Ihr Ablaufplan aus? (inklusive der Beschreibung der Analy­se­phase, einer Zielfor­mu­lierung, Maßnah­men­planung und Erfolgsbewertung.)
  • Welche metho­di­schen Ansätze werden verwendet?

Verhaltens-/ Verhält­nis­prä­vention (max. 15 Punkte)

  • Wird die Kombi­nation mehrerer Maßnahmen, sowohl auf organi­sa­to­ri­scher Ebene als auch im Bereich der indivi­du­ellen Verhal­tens­än­derung, berücksichtigt?

Zielgrup­pen­ori­en­tierung (max. 15 Punkte)

  • Sind zielgrup­pen­spe­zi­fische Lösungen vorgesehen?
  • Wird die Zielgruppe in die Produkt­ge­staltung und -entwicklung eingebunden?

Einsen­de­schluss war der 11. August 2023.

Quelle: https://www.dak.de/dak/mitarbeitergesundheit/bgm-foerderpreis-2023-2619316.html#/