COPD steht für “chronic obstructive pulmonary disease” oder zu Deutsch „Chronisch obstruktive Lungenerkrankung“ und zählt weltweit zu den häufigsten Erkrankungen überhaupt. In Deutschland gehen Experten von bis zu 7 Millionen Betroffenen aus. Die Erkrankung kann über einen langen Zeitraum unentdeckt bleiben und im fortgeschrittenen Stadium lebensbedrohlich sein. Eine möglichst frühe Diagnose ist daher sehr wichtig. Moderne Therapieverfahren geben den Patienten Lebensqualität zurück.
„Angesichts der aktuellen und steigenden Zahlen Betroffener kann bei COPD mittlerweile schon nahezu von einer Volkskrankheit gesprochen werden“, führt Dr. Andreas Bastian, Chefarzt der Klinik für Pneumologie und Infektiologie am Marienkrankenhaus in Kassel, aus und ergänzt: „Viele COPD-Patienten kommen leider erst in die Klinik, wenn die akuten Symptome wie Atemnotanfälle sehr stark werden und damit therapeutisch schlechter beherrschbar sind.“ Um allerdings das Auftreten schwerwiegender Folgen zu verhindern und Beschwerden lindern zu können, ist vor allem eine frühzeitige Diagnostik entscheidend, wie der COPD-Experte ausführt. Unter dem Begriff COPD werden sowohl die chronische Bronchitis als auch das Lungenemphysem zusammengefasst. Beide gehen mit einer deutlichen Einschränkung der Atemkapazität einher. Eine der Hauptursachen der Erkrankung ist das Rauchen, wie Dr. Bastian deutlich macht.
Frühestmögliche Diagnostik ist entscheidend für den Therapieerfolg
Grundsätzlich wird die COPD in vier Stadien unterteilt: In den Stadien I und II ist die Atemnot noch relativ gering ausgeprägt. Hier reichen zunächst meist eine Rauchentwöhnung und die medikamentöse Inhalationstherapie. In den Stadien III und IV können die Patienten allerdings an lebensbedrohlicher Atemnot leiden. Eine Langzeit-Sauerstofftherapie, eine künstliche Beatmung oder die Implantation von Ventilen in die kleinen Bronchien kann hier notwendig werden, um die Entlüftung der Lunge zu verbessern. Zur Diagnostik werden modernste endoskopische Methoden, ultraschallgesteuerte Biopsie-Verfahren sowie Röntgentechniken eingesetzt. „Um die richtige und individuell optimal angepasste Therapie zu ermöglichen, ist die genaue Beurteilung des Stadiums der Erkrankung von entscheidender Bedeutung. Dies können wir mit diesen Methoden genau bestimmen und dann eine entsprechende Therapieentscheidung treffen“, führt der Pneumologe aus. „Wird eine Beatmung notwendig, müssen die schwerstkranken COPD-Patienten unter Umständen bis zu mehreren Monaten beatmet werden.“ Dies sollte in Abteilungen erfolgen, die auf Beatmungsmedizin spezialisiert sind, um eine optimale Begleitung der Patienten zu gewährleisten. „In unserer Klinik für Beatmungsmedizin und dem angeschlossenen, zertifizierten Weaningzentrum zur Entwöhnung der Patienten von der künstlichen Beatmung werden unsere Patienten durch zertifizierte Atemtherapeuten begleitet“, so Bastian.
Mehr Informationen über unser Weaningzentrum finden Sie unter: Weaningzentrum Marienkrankenhaus Kassel