Marien­bild­stock: vom Rand in die Mitte versetzt

Am 27. September 2021 wurde im Marienkrankenhaus Kassel wie jedes Jahr am Gedenktag des Hl. Vinzenz von Paul das Vinzenzfest gefeiert. Dieses Jahr fand der Tag einen ganz beson­deren Abschluss: Nach zwei Tages­im­pulsen, Kaffee, Kuchen und herzhaften Lecke­reien für die Mitar­bei­tenden in der Klinik­küche sowie der Feier der Hl. Messe in der Klinik­ka­pelle wurde am Abend ein Marien­bild­stock gesegnet.

Hierbei handelt es ich um keinen neuen, sondern einen sehr alten Bildstock. Bisher stand dieser im Süd-Westen des Klinik­grund­stücks am Rand der Zufahrt zum unteren Parkplatz. Die Geschichte des Marien­bild­stockes ist aber viel älter als der Parkplatz. Denn da, wo heute die untere Parkfläche zu finden ist, lagen früher Gärten. Und bei diesen Grünflächen stand der Marienbildstock.

Als das Marienkrankenhaus im Jahr 1943 bei Bomben­an­griffen fast völlig zerstört wurde, blieb der Marien­bild­stock hingegen völlig unver­sehrt. Und dennoch stand er immer beinahe unbemerkt am Rand des Geschehens. So musste man schon genau hinschauen, um ihn überhaupt wahrzu­nehmen, wenn man in den letzten Jahren vom unteren Parkplatz nach oben zur Klinik ging.

Das ist nun vorbei: Anfang August dieses Jahres wurde der Marien­bild­stock vom Rand des Grund­stücks quasi in die „Mitte“ versetzt. Er hat seinen neuen Platz jetzt in der Nähe der Sitzbänke unter alten Kasta­ni­en­bäumen im sogenannten „Garten“ auf dem Weg zwischen Klinik und dem Verwal­tungs­ge­bäude gefunden. Nun ist er nicht mehr zu übersehen. Der Bildstock zeigt uns Maria, die ihren Sohn Jesus in den Armen trägt. Er lädt ein, kurz stehen zu bleiben, einfach für ein paar Minuten still zu werden und so zur eigenen Mitte zu finden. Zu diesem Moment des Innehaltens laden alle herzlich ein. Foto: Kirsten Scheimann